Zu dieser Frage habe ich 1983 eine empirische Studie vorgelegt und dabei auch die Stuttgarter „Plakat-Gruppe“ interviewt, die im Daimler-Benz-Konzern eigene Betriebsratslisten initiiert hatte. In der damaligen Zeit Anfang der achtziger Jahre nahmen linksoppositionelle Betriebsratslisten in vielen Regionen stark zu. Meine Schlussfolgerungen: Man muss die Anliegen demokratischer Beteiligung und (damals) neuer Themen wie Ökologie auch ernst nehmen. Eine einheitliche Interessenvertretung kann dann Erfolge erzielen. Es gab damals nicht allzuviele, die für diese Anliegen offen waren.
Über die Ergebnisse und Schlussfolgerungen hatte ich auch mit meinem langjährigen Freund Jürgen Stamm gesprochen. Lang ist es her. Nun ist Jürgen am 14. April 2014 gestorben. In einem Nachruf der Stuttgarter Zeitung zum Tod von Jürgen Stamm am 19.4.2024 heißt es unter der Überschrift „Nachruf auf Jürgen Stamm. Wortgewaltiger Chef der IG-Metall-Bastion Stuttgart“: „1986 übernahm Stamm die Betreuung des Betriebsrats und der Vertrauensleute im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim, wo er die „Plakat-Gruppe“ erfolgreich in die IG Metall integrierte und eine geeinte Vertretung der Beschäftigten vorantrieb.“
Einer der vielen Verdienste von Jürgen Stamm: Er integrierte die „Plakat-Gruppe“ in eine einheitliche Interessenvertretung!
Meine damalige Studie mit den Schlussfolgerungen ist hier zu lesen.
Kommentare sind geschlossen